B-Plan "Auf der hofstatt"

Beschlussfassung ermöglicht neue Gewerbeflächen und sichert nachhaltige Bebauung


Interkommunales Gewerbegebiet sichert Arbeitsplätze

„Mit dem neuen Bebauungsplan kann für Gudensberg eine zukunftsweisende Entwicklung eingeleitet werden“, sagt Gudensbergs Bürgermeisterin Sina Best, denn er biete Zukunftsperspektiven für örtliche Gewerbetreibende, die sich weiter entwickeln wollen. Der B-Plan schreibe eine nachhaltige Nutzung der Flächen vor, verhindere einen unkontrollierten Flächenverbrauch und stelle sicher, dass versiegelte Flächen ausgeglichen werden. Eine Einschätzung, die Niedensteins Rathauschef Frank Grunewald teilt. Die Gudensberger Nachbarkommune beteiligt sich an der Erschließung der nur wenige Kilometer von der Stadtgrenze gelegenen Fläche.

In beiden Kommunen gibt es einen Bedarf an Gewerbeflächen für ortsansässige Handwerks- und Gewerbebetriebe, deren derzeitige Firmensitze zu klein sind und die nach Expansionsmöglichkeiten suchen. Der neue rechtsgültige B-Plan umfasst ein Gebiet von rund 7 Hektar und soll abschnittsweise erschlossen werden. Damit wollen die Kommunen Arbeitsplätze im Ort sichern und die Schaffung neuer unterstützen.   

Intensive Bürgerbeteiligung

Während der einjährigen Planungsphase fand eine umfangreiche Bürgerbeteiligung statt, die über das hinausging, was das Baugesetzbuch vorsieht. In einer Bürgerinformationsveranstaltung konnten sich Bürger:innen informieren und zu Wort melden. Im Planverfahren wurden Stellungnahmen der Behörden und Träger öffentlicher Belange eingeholt und in die Festsetzungen des B-Planes aufgenommen bzw. abgewogen.  

Klima- und umweltfreundliches Gewerbegebiet

Bereits während des B-Plan-Verfahrens wurden ökologische Aspekte gutachterlich untersucht. Die Ergebnisse dieser Gutachten flossen in die Planungen ein. Bei anstehenden Bauvorhaben innerhalb des B-Plan-Gebietes müssen klimaschützende Auflagen beachtet werden:

Gründächer

Gründächer ermöglichen eine Regenwasserbewirtschaftung. Regenwasser kann zurückgehalten werden, Niederschlagsabflussspitzen werden minimiert. Gründächer tragen zu Gebäudeerhalt und Gebäudeschutz bei. Durch Wärmedämmung im Winter und Hitzeschild durch Verschattung und Kühlung im Sommer bewirken sie eine Energieeinsparung. Gründächer stärken den Artenschutz und die Biodiversität, weil sie Ersatzlebensräume für Pflanzen und Tiere schaffen. Durch Beschattung und Verdunstung verbessern sie das Mikroklima und die Luftqualität.

Solardachpflicht

Neben der Dachbegrünung besteht die Verpflichtung, solare Strahlungsenergie durch Solarthermie oder Photovoltaik zu nutzen. Die Dächer erfüllen damit eine Doppelfunktion. Um beide Funktionen zu gewährleisten, müssen Abstände definiert und eine Solarmindestfläche nachgewiesen werden.

Weitere Festsetzungen im B-Plan

o    Fassadenbegrünung
o    141 hochstämmige Bäume
o    Konzept für Oberflächenwasser (Regenrückhaltung für den Goldbach)
o    Wiederverwendung des Mutterbodens
o    wasserdurchlässige Oberflächenbefestigung
o    insektenfreundliche Außenbeleuchtung

Feldlerchenfenster

„Feldlerchenfenster“ sind saatfreie Lücken im Getreidebestand, die von den Vögeln ohne Gefährdung genutzt werden können. Für den Artenschutz wurden fünf dieser Ausweichflächen für die Feldlerche (5 x 1.000 qm) sowie ein Schafstelzenrevier festgesetzt.