Hochwasserschutz

Neue Art der Grabenräumung schafft Retentionsraum


Das neue Rückhaltebecken an der alten Kläranlage brachte zwar Entlastung, jedoch kam es insbesondere im Bereich der Straßen „Zellgraben“ und „Neue Straße“ im Stadtteil Maden zu Überschwemmungen. Das Oberflächenwasser stammte diesmal aus dem Außenbereich östlich von Maden, oberhalb des Friedhofs.

Um dem in Zukunft entgegenzuwirken hat die Stadt Gudensberg gemeinsam mit den ortsansässigen Landwirten im Sommer sog. Retentionsräume geschaffen. Dies sind Flächen, die überschüssiges Wasser abfangen und zeitverzögert ableiten, um Hochwasser zu verhindern. Anders als in der Vergangenheit wurden die Entwässerungsgräben in der Feldgemarkung östlich von Maden, oberhalb des Friedhofs, nicht vollständig geräumt.

Dies schafft Abflusshindernisse, die das Oberflächenwasser bei Starkregenereignissen puffern und den Abfluss verlangsamen. Dadurch wird das Risiko von Überschwemmungen minimiert.

„Bei der Aktion haben alle an einem Strang gezogen: Die örtlichen Landwirte haben die Flächen entlang der Gräben gemulcht, die Stadt hat die Gräben ausgehoben und die Landwirte haben die ausgehobene Erde auf ihre Felder verteilt“,

lobt Bürgermeisterin Best die gelungene Zusammenarbeit.

Die Vorteile dieser kostengünstigen Maßnahme sind vielfältig: Zum einen werden Überschwemmungen reduziert und zum anderen werden Retentionsräumen geschaffen, indem Feuchtgebiete entstehen. So wird die Biodiversität unterstützt und ein Lebensraum für verschiedene Pflanzen und Tierarten gebildet.  Auch werden Ressourcen geschützt, indem das Wasser in den nicht geräumten Teilbereichen versickern kann und so Grundwasservorräte in Trockenperioden wieder auffüllt. Das Verfahren soll auch bei anderen Flächen in Gudensberg angewandt werden. Es kann insbesondere dort eingesetzt werden, wo Gräben in Richtung von besiedelten Bereichen entwässern.