Sachkundige Einwohner:Innen

Dr. phil. Werner Seibel: „Mir ist es wichtig die kulturellen Angebote meiner Stadt zu bereichern“.


Einwohner, die in eine Kommission gewählt wurden, bringen oft eine besondere Nähe zum jeweiligen Aufgabengebiet mit. Die kann durch berufliche Erfahrungen, durch ehramtliche Tätigkeit, aber auch durch das Lebensalter entstanden sein. Durch ihr Engagement sind sie auch Bindeglieder zur Stadtgesellschaft. In einer losen Folge möchten wir Menschen vorstellen, die als sachkundige Einwohner in einer Kommission mitarbeiten. Sie haben freundlicherweise auf unsere Fragen geantwortet. Unsere Reihe wird fortgesetzt mit Menschen, die in die Kulturkommission berufen wurden. Hier geht es – wie der Name schon sagt - um die Kultur in Gudensberg. Insbesondere geht es hier darum, ob und wie sich die Kulturlandschaft in Gudensberg verändern oder entwickeln soll. Themenfelder sind unter anderem die kulturelle Infrastruktur und die Pflege des kulturellen Erbes der Stadt.

Dr. phil. Werner Seibel

Mein Name ist Dr. Werner Seibel. Ich bin Literat, Humanwissenschaftler und Musikpoet. Ich schreibe Bücher über Lyrik und Prosa, sowie über pädagogische Fachthemen. Ich veranstalte seit über fünfzehn Jahren mit meiner Frau Theresia Dichterabende im Rosenhaus und in der Synagoge unserer Stadt, zuletzt über das Thema „Der junge Goethe“. Ich wohne mit meiner Frau in der Kernstadt, in einem Fachwerkhaus, Auf dem Bürgel 1 und arbeite als sachkundiger Bürger in der Kulturkommission mit.

Mir ist es wichtig, die kulturellen Angebote meiner Stadt zu bereichern, die bewährte Tradition als Kulturhauptstadt des Chattengaus zu stützen und mit eigenen künstlerischen Angeboten dazu beizutragen, dass Kunst und Kultur in vielfältiger Hinsicht das Zusammenleben und –wohnen auch weiterhin fördern. 

Als Gudensberger gefällt mit an unserer Stadt besonders:

Als Mitbürger unserer Stadt gefällt mir die Offenheit, hier zu leben, mich in die kulturelle Arbeit miteinbeziehen zu können, das soziale Miteinander gemeinsam sachbezogen und engagiert zu pflegen und mit meinem Wissen um eine humane Gesellschaftsordnung die Lebensweise unserer „alten“ und neuen Mitbürger zu verstehen und integrierend einzuwirken.

Verbessern würde ich gern

Verbessern würde ich gern die derzeit schwierige Situation unserer Leerstände, um eine Belebung vor allem des Innenstadtbereiches zu erreichen. Die zeitgemäße Entwicklung in medialer und wirtschaftlicher Hinsicht hat Spuren hinterlassen und Geschäfte eliminiert, wie Buchhandlungen, Restaurants, Geschäfte diverser Art. Mir ist es aber auch ein Anliegen, die Integration unserer Neubürger unbedingt zu verbessern und ein Forum zu finden, um diese Menschen intensiver in unser Gemeinwesen einzubinden.

In den Kulturkommission arbeite ich mit, weil

ich ein Interesse daran habe, dass unsere Stadt ein attraktiver Ort in unserer Region bleibt und neben den familienfreundlichen Angeboten ein bewährtes anspruchsvolles Kulturleben bieten kann, denn dieses trägt dazu bei, in unserer Kommune gern zu leben, zu arbeiten und sich wohlzufühlen.

Besonders wichtig bei unserer Arbeit ist mir:

Einerseits der Erhalt der derzeitig vielfältigen kulturellen Bemühungen, andererseits ist es mir ein Bedürfnis, neue Ideen, Anregungen und Aktivitäten in den Alltag mit einzubeziehen und sicher zu sein, auch zukünftig in gewohnter Weise von unseren städtischen Gremien unterstützt zu werden.

Die folgenden Themen möchte ich in unsere Arbeit einbringen:

An künstlerischen Aktivitäten haben sich meine literarischen und musikalischen Veranstaltungen, die ich durchführe, als fester Bestandteil der kulturellen Arbeit bewährt. Die Begegnung mit unseren Partnerstädten ist zudem von besonders hoher kultureller Bedeutung. Ich habe als Mitglied des Partnerschaftsvereins kürzlich die Gelegenheit wahrgenommen, Jelcz-Laskowice zu besuchen, vor allem mit dem Ziel, über die freundschaftlich bereits bestehende Ebene hinaus einen literarischen Austausch und den Aufbau eines dortigen kleinen Literatur- und Begegnungszentrums zu bewerkstelligen. Gerade in der heutigen Zeit, die von Unsicherheit und Skepsis im kommunikativen Umgang miteinander geprägt ist, kann ein gedanklicher und handelnder Kulturaustausch, vor allem mit der jüngeren Generation, nur förderlich für Völkerverständigung sein.

An meiner Tätigkeit gefällt mir besonders:

dass ich mich in die kommunale Arbeit eingliedern kann und meine Anregungen für Kunst und Kultur wertgeschätzt werden. Ich halte es für wichtig, mich an der Weiterentwicklung unserer Stadt auf kultureller Ebene zu beteiligen und dazu beizutragen, dass unser Gemeinwesen attraktiv und lebenswert bleibt, für alle Bürgerinnen und Bürger ein gemeinsames menschliches und tolerantes Miteinander auch zukünftig gewährleistet ist und unsere Stadt ein Wohlfühlort bleibt, in dem man gerne wohnt und lebt.