Jugend

Neues Projekt unterstützt Kinder und Jugendliche aus Roma-Gemeinschaft


Mit einem klaren Fokus auf Bildung, Identitätsstärkung und sozialer Integration setzt die Viva-Stiftung mit Partnern der Gemeinwesenarbeit im Schwalm-Eder-Kreis auf ein umfassendes Programm für Jugendliche im Alter von 9 bis 18 Jahren. Das Projekt zielt besonders darauf ab, die Kinder und Jugendlichen besser zu integrieren, klassische Wertesysteme aufzubrechen und ihnen so bessere Perspektiven zu geben. Auch sollen Vorbehalte - auch in der Bevölkerung - abgebaut und den Kindern und Jugendlichen der Zugang zu anderen Programmen und Angeboten erleichtert werden.

30 Kinder und Jugendliche in Gruppen zu jeweils 10 Personen treffen sich ein halbes Jahr wöchentlich zum sozialen Kompetenztraining mit den Schwerpunkten Kommunikation, Teamarbeit, Empathie und Konfliktlösung in den Räumlichkeiten in der Untergasse 12, um mit Mariamanuel Marques dos Santos, die das Projekt koordiniert, und Biser Ivanov ins Gespräch zu kommen. Im Vordergrund steht dabei, dass die Kinder und Jugendlichen ihre eigene Identität stärken, sich mit ihren eigenen Werten und Traditionen auseinandersetzen und bei ihrer Orientierung in der Gesellschaft unterstützt werden. Das Projekt wird unterstützt von Sascha Fleddermann, der für Gudensberg im Bereich der Gemeinwesenarbeit aktiv ist. Auch Biser Ivanov ist in Gudensberg und vor allem bei der Roma-Gemeinschaft bekannt, da er bereits seit sieben Jahren im Rahmen der Integrationsarbeit mit seinen Landsleuten aus Osteuropa in engem Kontakt steht. Für das Projekt sei dies von großer Bedeutung, so Ivanov. Die Familien würden ihm vertrauen und so auch ihre Kinder ihm und seiner Kollegin Mariamanuel Marques dos Santos anvertrauen. Insbesondere die Mädchen blieben oft unter sich und würden sich den Möglichkeiten nicht öffnen, erklärt dos Santos. Für diese gäbe es die "Shakti", die 10 bis 12 Mädchen wöchentlich besuchen. Die Mädchen hätten hier Raum, sich in einem geschützten Rahmen zu entwickeln, sich mit ihren Werten auseinanderzusetzen und Neues auszuprobieren.

 „Traditionelle Rollenbilder zu durchbrechen ist nicht so einfach“,

 ergänzt Ivanov. Daher gäbe es in der Gruppe, die zwar in erster Linie auf die Wünsche der Mädchen eingehe, auch die Möglichkeit Frauen in nicht traditionellen Berufen kennenzulernen.

Generell sei ein großes Ziel, den Kindern und Jugendlichen die Chancen aufzuzeigen, die die Zukunft für sie bereithält, erklärt der Teamleiter Sascha Fleddermann. Daher gäbe es auch Kontakte zum örtlichen Gewerbe, um den Jugendlichen einen Praktikums- oder Ausbildungsplatz zu vermitteln. Auch hier gelte es natürlich, Vorurteile abzubauen und Vertrauen zu schaffen. 

„Jeder von ihnen bringt Potential mit und dies sollte von beiden Seiten genutzt werden“, 

so Fleddermann.

Bürgermeisterin Sina Massow freut sich, dass das Projekt an den Start gegangen ist. Die Stadt konnte dafür die passenden Räumlichkeiten anbieten: 

„Die Stadt Gudensberg setzt sich seit langem in vielen Bereichen für ein inklusives und respektvolles Miteinander ein. Das Projekt 'Check up Chattengau' ist ein bedeutender Schritt, um die Lebensbedingungen der Jugendlichen der Roma-Gemeinschaft zu verbessern und gleichzeitig die Vielfalt unserer Stadt zu stärken."