Politik
Kurzbericht aus der Stadtverordnetenversammlung am 30. Oktober 2025
Neuer Vorentwurf für die Umgestaltung der Kasseler Straße, des Rathausumfelds und der Untergasse
Im Rahmen des Städtebauförderprogrammes „Lebendige Zentren“ werden derzeit wichtige Bereiche in der Gudensberger Innenstadt neu geplant: die Kasseler Straße, das Rathausumfeld und die Untergasse. Viele Bürger wünschen sich Verbesserungen in diesen Bereichen. Daraus entstand ein gemeinsames Projekt mit rund 1,77 Millionen Euro Budget, das eine moderne, klimaangepasste und attraktive Innenstadt mit hoher Aufenthaltsqualität und Barrierefreiheit schaffen soll. Das beauftragte Planungsbüro hat gemeinsam mit Gewerbetreibenden und Anwohnern erste Ideen gesammelt. Diese sind nun in den Vorentwurf eingeflossen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Neugestaltung des Parkplatzes an der Kasseler Straße. Dafür gibt es zwei Varianten:
- Variante 1: ohne Gehweg an der Kasseler Straße, mit gemeinsamer Verkehrsfläche,
- Variante 2: mit zusätzlichem Gehweg entlang der Kasseler Straße.
Die Stadtverordnetenversammlung entschied sich mit 20 Ja-Stimmen, 4 Nein-Stimmen und 1 Enthaltung dafür, die Variante 2 mit Gehweg weiter ausarbeiten zu lassen.
Außerdem wurde einstimmig entschieden den Planungsbereich bis zur Marktstraße zu erweitern.
Bebauungsplan Nr. 73 „Beim Posthof“ in Dissen – Wiederaufnahme des Verfahrens
Das Baugebiet „Am Posthof“ in Dissen soll für den Betrieb der Firma Doppelstein planungsrechtlich gesichert werden. Geplant sind die Sanierung des Bestandsgebäudes, der Ausbau des Dachgeschosses zu Unterkünften für Fahrpersonal, die Einrichtung einer Werkstatt sowie Stellplätze für LKWs und PKWs. Gleichzeitig soll die Zufahrt zur B 254 verbessert werden, um die Verkehrssituation zu entlasten. Das Bauleitplanverfahren wurde bereits vor einigen Jahren begonnen, musste jedoch damals wegen des Absprungs eines Investors abgebrochen werden. Jetzt wird das Verfahren neu gestartet und kann auf den vorhandenen Unterlagen aufbauen. Der Ortsbeirat Dissen wurde und wird weiterhin in das Verfahren eingebunden. Sobald das Planungsbüro den überarbeiteten Entwurf erstellt hat, wird ein separater Beschluss zur öffentlichen Auslegung des Bebauungsplans gefasst.
Die Wiederaufnahme des Bauleitverfahrens mit dem Ziel der erneuten Offenlegung des Bebauungsplanes wurde von der Stadtverordnetenversammlung einstimmig beschlossen.
Bebauungsplan Nr. 92 für Wohngebiet „Auf der Litt II/Sägewerk“ in Obervorschütz
Die Stadt Gudensberg plant auf der Fläche des ehemaligen Sägewerks „Hohe Litt 4a“ die Neuentwicklung eines Wohngebiets. Das Ziel ist, bereits vorhandene Flächen innerhalb der Stadt sinnvoll zu nutzen, ungenutzte Grundstücke zu bebauen und bestehende Flächen dichter zu gestalten.
Geplant sind Grundstücke für 1-2 Familienhäuser sowie Flächen für mehrgeschossigen Wohnungsbau, der unterschiedliche Wohnungsgrößen umfasst und auch alters- und behindertengerechte Wohnungen bietet. Damit sollen sowohl der Bedarf ortsansässiger Familien als auch zeitgemäßer Wohnraum für andere Bevölkerungsgruppen gedeckt werden.
Die Stadtverordnetenversammlung fasste einstimmig alle formellen Beschlüsse zur Ausweisung des Wohngebietes.
Kommunale Wärmeplanung in Gudensberg
Wie es das neue Wärmeplanungsgesetz vorschreibt, hat die Stadt Gudensberg in den vergangenen Monaten einen kommunalen Wärmeplan durch eine Fachfirma erstellen lassen. Die Bürger waren über eine Online-Umfrage und eine öffentliche Veranstaltung im Juli 2025 in diese Erstellung eingebunden.
Ziel des Plans ist es, Möglichkeiten für eine klimafreundliche, sichere und kostengünstige Wärmeversorgung in der Stadt aufzuzeigen.
Der Plan umfasst unter anderem:
- Eine Bestandsaufnahme der aktuellen Wärmeversorgung,
- Analyse der lokalen Energiequellen,
- Einsparpotenziale durch Gebäudesanierungen und Energieeffizienz,
- Geeignete Gebiete für Wärmenetze.
Die Stadtverordnetenversammlung beschloss einstimmig den kommunalen Wärmeplan.
Aufgabenübertragung an den Wasserverband Gruppenwasserwerk Fritzlar-Homberg
Die Stadt Gudensberg übertragt die Aufgabe der Wasserversorgung in den Stadtteilen Maden und Obervorschütz zum 1. Januar 2026 an den Wasserverband Gruppenwasserwerk Fritzlar-Homberg.
Warum ist das sinnvoll?
- Der Wasserverband übernimmt schon heute die Versorgung mit Trinkwasser.
- Durch die Aufgabenübertragung werden Zuständigkeiten rechtlich eindeutig geregelt.
- Investitionen in die Wasserleitungen (z. B. Sanierungen) kann der Verband künftig direkt finanzieren.
- Für die Bürgerinnen und Bürger ändert sich nichts: Der Wasserpreis bleibt unverändert, da er wie bisher 1:1 weitergegeben wird.
- Die Stadtverwaltung wird entlastet, weil keine eigenen Satzungsänderungen mehr nötig sind.
Mit der Übertragung endet die bisherige Wasserversorgungssatzung der Stadt für Maden und Obervorschütz. Stattdessen gilt künftig die einheitliche Satzung des Wasserverbands, die für alle Mitgliedsgemeinden gilt.
Die Aufgabenübertragung wurde mit 15 Ja-Stimmen, 4 Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen beschlossen.
Rückblick Naturbadesaison 2025
Die Naturbad-Saison 2025 war geprägt von wechselhaftem Wetter – dennoch kann sie insgesamt als erfolgreich bezeichnet werden. Besonders positiv stach die Familienwoche im August hervor: Bei bestem Sommerwetter nutzten viele Kinder und Jugendliche das Angebot des freien Eintritts.
Auch der verregnete Familientag im Juli hatte rückblickend einen erfreulichen Effekt. Trotz anfänglich kritischer Presse sorgte die breite Berichterstattung – unter anderem in HR1, HR3, HR4, bei FFH und in der Hessenschau – für große mediale Aufmerksamkeit. Dadurch wurde das Naturbad weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und gewann neue Besucherinnen und Besucher.
Ein besonderes Highlight war die Wasserrutsche, die vor allem bei Kindern und Jugendlichen sehr beliebt war. Aufgrund des großen Erfolgs wird derzeit überlegt, künftig eine eigene Rutsche anzuschaffen.
Insgesamt wurden in der Saison 2025 10.017 Besucherinnen und Besucher gezählt. Besonders gut besucht waren der 22. Juni (722 Gäste) und der 13. August (719 Gäste).
